Wer mir schon länger auf den diversen Kanälen folgt, der wird zuallererst von mir gehört haben, dass mir mein Chrom gut gefällt, und ich die Leute, die es unbedingt weg machen wollen, nicht verstehen würde. Nun, mittlerweile verstehe ich zwar jeden etwas besser, der das Chrom weg macht, es hat mir aber bis zuletzt gut gefallen. 😉 Warum ich aber nun kein Chrom mehr an der USS Voyager habe und wie das so funktioniert mit dem „Chromedelete“, das gibt’s unten zu lesen!
Chromedelete im Video
folgt in Kürze (wenn mal wieder die Sonne scheint und das Auto gewaschen ist).
Was ist eigentlich „Chromedelete“?
Das Tesla Model 3 kam bis zum Model-Refresh Ende 2020 mit durchaus recht viel Chrom daher. Sowohl die Fenstereinfassungen wie auch Logos, Türgriffe und die Kameras in den vorderen Kotflügeln kamen in Chrom-Optik. Vielen gefällt Chrom, gefühlt noch mehr Personen gefällt es aber nicht. Als „Chromedelete“ bezeichnet man das entfernen des Chroms. Das geschieht allerdings nicht, indem man mühsam Zierleisten abmontiert, sondern (meist), indem das Chrom mittels einer Klebefolie der gewünschten Farbe überklebt wird.
Je nach verwendeter Folie kann das schwierig oder sehr schwierig sein. Oftmals werden dafür auch professionelle Folierer beauftragt, was die Kosten dann massiv in die Höhe schraubt, da es zeitlich sehr aufwendig ist, die einzelnen Folienstücke zu schneiden bzw. zu designen und dann zu verkleben.
Warum wollte ich (dann doch) das Chrom entfernen?
Wie eingangs erwähnt gefiel bzw. gefällt mir das Chrom am Tesla Model 3 durchaus. Ich hatte aber ja schon letzten Herbst die Seitenstreifen in der 3M Vinyl Folie „dark satin grey metallic“ kleben lassen und seither spukte mir immer mal wieder der Gedanke im Kopf rum, doch das Chrom verschwinden zu lassen. Ein Tausch der Zierleisten wäre ebensowenig finanziell machbar gewesen, wie das Beauftragen meines Folierers. Aber wie macht man das nun, und woher bezieht man die Folie?
Wie bzw. woher bekommt man die Folie?
Wer mir auf Twitter folgt weiß, dass ich dort meist Englisch kommuniziere und mich gerne und auch recht viel in der Tesla Community aufhalte. Da stolpert man unweigerlich über die TeslaBros. Auf deren Webseite findet man neben diversen Zubehörprodukten auch ganze Sets um das Chromedelete selbst durchführen zu können. Die Bewertungen waren gut und deckten sich mit dem Feedback in den Sozialen Netzen, außerdem sind die Jungs einfach sympathisch und brennen für die Sache. Preislich ist das Set mit ca. 115€ recht preiswert. Allerdings wird mittels UPS um ca. 40€ versandt, was dann wiederum sehr teuer ist; dafür war das Päckchen innerhalb weniger Tage da. OK für mich.
Was erhält man im Chromedelete Set von TesBros?
Mit ein Grund, weswegen ich mich für das Set von TesBros entschieden hatte, war die Tatsache, dass erstens alle Teile bereits passgenau vorgeschnitten sind UND in doppelter Ausführung daher kommen (was sich als goldrichtig erwiesen hat) und zudem alles fein beschriftet und nummeriert ist. Für all jene, die englisch lesen können, ist es quasi unmöglich den, falschen Folienteil für das jeweilige Chromteil zu erwischen.
Wir finden also beim von mir gewählten Set für ein komplettes Chromedelete in der Farbe TeslaRaj Dark Satin Grey Metallic folgende Folienteile jeweils zwei mal:
- Seitenkamera links, rechts
- Logo Front, Heck
- Türgriffe Fahrer & Beifahrer
- Türgriffe Hecktüren Fahrerseite & Beifahrerseite
- Zierleisten Türen links, rechts
- Zierleiste Dreiecksfenster links, rechts
- Feine Rakel
- Grobe Rakel mit Microfaser
- Kärtchen mit Link zu den Anleitungsvideos
Wo fängt man mit dem Chromedelete an und wie macht man das?
Hier geb‘ ich euch den Tipp, wirklich PENIBEL den Anleitungsvideos der TeslaBros zu folgen. Die Jungs haben nämlich die Videos und die Reihenfolge des Beklebens wirklich gut durchdacht. Die meisten von uns, die ein Chromedelete machen möchten, werden noch nie zuvor mit Vinyl-Folie gearbeitet haben. Ich auch nicht. Entsprechend ist das erste und einfachste Teil, das man verklebt, jenes des Dreiecksfensters hinten auf der Beifahrerseite. Dann geht’s weiter mit den Zierleisten oben an den Türen, dann jenen in Hüfthöhe an den Türen gefolgt von der rechten Kotflügelkamera und zuletzt dem Rückspiegel der Beifahrerseite. Warum beginnt man mit der Beifahrerseite? Ganz einfach, weil man die als Fahrer seltener sieht; die Erstlingsfehler werden einem so nicht jedes einzelne Mal unter die Nase gerieben, wenn man sich dem Auto nähert :-P.
Warum aber diese Reihenfolge? Nun, weil die Schwierigkeit langsam steigt. Die Spiegel und Seitenkameras sind am schwierigsten und/oder langwierigsten, entsprechend sollte man die Folie und wie sie sich verhält und verarbeiten lässt, schon ein wenig kennen.
Meine Tipps
- reinigt alle Teile, die beklebt werden sollen gründlich mit Silikonentferner (affiliate Link ganz unten)
- nehmt euch VIEL Zeit. Wer sich Zeitdruck macht erhält ein schlechtes Ergebnis
- verarbeitet die Vinylfolie NUR bei Zimmertemperatur, besser noch in der Sonne
- Wählt einen windstillen Tag, wenn ihr das Chromedelete draußen macht
- sorgt für gute Beleuchtung. Taschenlampe oder Garagenlicht kann gar nix
- ein Heißluft Föhn (heatgun) hilft ungemein bei der Verarbeitung der Folie (nicht zu heiß werden lassen!)
- haltet euch strikt an die Anleitungsvideos von TeslaBros
- macht jedes Teil einzeln fertig, kontrolliert es, macht es so perfekt es geht, bevor ihr weiter macht
- An den Seitenspiegeln sind Abflusslöcher, achtet darauf diese nach dem Folieren wieder zu öffnen, sonst saufen die Spiegel ab!
Bekommt man das Chromedelete als Nicht-Profi überhaupt hin?
Nun, ja und nein. Wer zwei linke Hände hat und/oder Perfektionist ist, vermutlich nur bedingt, um ehrlich zu sein. Warum? Nun, weil Prinzip bedingt gewisse Grenzen gesetzt sind, wie gut die Folie die Chromleisten z.B. an den Stößen zwischen hinterer und vorderer Tür oder beim Übergang zwischen Dreiecksfenster und den hinteren Türen abdecken kann.
Das sieht man beim Öffnen der Tür natürlich, wenn man es weiß. Auch bei den Spiegeln ist es fast unmöglich, als Laie alles absolut perfekt zu machen. Speziell als die Person, die’s gemacht hat, sieht man immer mal wieder „nicht perfekte“ Stellen.
Ich selbst bin ein ganz klein wenig zwiegespalten ob meines Ergebnisses. Einerseits sieht’s bis zu einem Meter Abstand absolut top aus. Jeder der es bislang gesehen hat, war begeistert und meinte, es sähe aus, als käme es ab Werk so. Guckt man genau hin, so sieht man einerseits natürlich die Stöße der Folie, wo sie halt nun mal sind, andererseits auch alle Fehler, die man gemacht hatte.
Welche Fehler habe ich gemacht?
Der größte „Fehler“ bzw. jener Fakt, der mir das Leben schwer gemacht hat, war, mit dem Chromedelete bei kalten Temperaturen und in der Garage mit schlechtem Licht zu starten. Bei um die 10°C klappt das einfach nicht gut, die Folie ist dann zu steif und kaum dehnbar, speziell die langen Chrom Teile über Fahrer und Beifahrertüre sind unmöglich zu kleben. Deshalb, beachtet meine Tips oben. Mit Tageslicht (oder guter Beleuchtung) und warmen Temperaturen klappt’s doppelt so gut bzw. einfach!
Außerdem empfehle ich jedem die Anschaffung solch eines Heißluftföhns (Affiliate link ganz unten). Für mich wäre es ohne das Gerät unmöglich gewesen, aber es erleichtert speziell in Ecken oder bei Falten in der Folie das Leben generell ungemein.
Aber ich habe doch gar kein Chrom?!
Nun, zuerst dachte ich, wozu überhaupt den Artikel schreiben, wo doch alle neuen Teslas ohne Chrom (mit Ausnahme der Logos) daher kommen. Aber, wo es viele gibt, die Chrom nicht mögen, gibt’s sicher noch mehr Menschen, die das schwarze Einerlei an Zierleisten abändern möchten. Sei’s die Änderung von matt schwarz auf schwarz hochglanz, eben auf das satinierte dunkelgrau das ich habe.
Fazit zum TeslaBros Chromedelete, würd‘ ich’s wieder machen?
Yep, würde ich. Ich bin dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich würde zwar gerne noch ein paar Dinge korrigieren, das werde ich dann aber mit den übrig gebliebenen „Folien-Ersatzteilen“ erledigen, sollte die Folie irgendwann mal beschädigt werden. Klar hätte ich es gerne absolut perfekt, aber das ist halt mit meinem Können eher illusorisch. Dennoch finde ich, ich hab’s ganz gut geschafft und freu‘ mich jedes Mal, wenn ich mich der jetzt noch etwas individuellen USS Voyager nähere.
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